Was ist das Recht auf Vergessenwerden?

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Das Recht auf Vergessenwerden ist ein wichtiger Teil der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union. Es bezieht sich auf das Recht eines Einzelnen, dass bestimmte Informationen über ihn oder sie aus dem Internet entfernt werden sollen. Die DSGVO war eine Reaktion auf die wachsende Sorge über den Schutz der persönlichen Daten von Einzelpersonen.

Das Recht auf Vergessenwerden hat seinen Ursprung in einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2014. In der Entscheidung Google Spain SL, Google Inc. gegen die spanische Datenschutzbehörde (AEPD) und Mario Costeja González stellte das Gericht fest, dass Suchmaschinen verpflichtet sind, Links zu Daten aus der Vergangenheit, die irrelevant oder nicht mehr relevant sind, zu entfernen, wenn das Recht auf Privatsphäre oder Datenschutz der betroffenen Person betroffen ist.

Das Recht auf Vergessenwerden ist in erster Linie in dem Kontext anwendbar, in dem das Internet eine große Rolle bei der Verbreitung von Informationen über Personen spielt. Es kann in verschiedenen Szenarien zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel wenn ein Arbeitgeber nach Informationen über einen Bewerber sucht oder wenn private Fotos oder Videos von einer öffentlichen Person im Internet veröffentlicht werden.

Synonyme oder verwandte Begriffe für das Recht auf Vergessenwerden sind das „Recht auf Löschung“ oder das „Recht, vergessen zu werden“. Diese Begriffe beziehen sich auf das gleiche Konzept des Entfernens von Informationen aus dem Internet.

Ein ähnlicher Begriff ist das „Recht auf Berichtigung“, das sich auf das Recht einer Person bezieht, falsche oder unvollständige Informationen zu korrigieren, die über sie im Internet veröffentlicht wurden.

Es gibt keine speziellen Abkürzungen für das Recht auf Vergessenwerden, aber die DSGVO verwendete die Abkürzung GDPR im englischsprachigen Raum.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Recht auf Vergessenwerden keine absolute Forderung ist. Es gibt Fälle, in denen das Recht auf freie Meinungsäußerung und Informationsfreiheit den Wunsch eines Einzelnen nach Entfernung von Informationen überwiegen kann.

Es ist auch zu beachten, dass das Recht auf Vergessenwerden auf bestimmte Situationen und Bedingungen begrenzt ist. Zum Beispiel wird es nur auf natürliche Personen (nicht auf Unternehmen oder Organisationen) angewendet und es muss immer eine Abwägung zwischen dem Recht auf Datenschutz einer Einzelperson und anderen legitimen Interessen vorgenommen werden.

Insgesamt ist das Recht auf Vergessenwerden ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Privatsphäre und des Datenschutzes im Internet. Es gibt Einzelpersonen die Macht, die Kontrolle über ihre persönlichen Daten und Informationen auszuüben und sich vor unerwünschter Belästigung oder Schaden zu schützen.